Weidezauntechnik
Weidezauntechnik, was man wissen sollte…
Elektrozäune sind beliebt bei Pferdehaltern und in den meisten Fällen die erste Wahl bei Pferdeweiden. Ihre großen Vorteile, sie sind recht einfach in der Handhabung und vergleichsweise auch kostengünstig. Was aber beim Einsatz unbedingt zu beachten ist, hütesicher sind sie nur dann, wenn die Stromversorgung fehlerfrei funktioniert.
Raiffeisen-Markt Praxis-Tipp für den Einsatz von Elektrozäunen:
Maximale Zaunlänge
Bei der angegebenen maximalen Zaunlänge handelt es sich immer um einen theoretischen Vergleichswert, der unter reinen Laborbedingungen ermittelt wird. Dieser Wert kann in der Praxis unter anderem aufgrund von Witterungseinflüssen, Erdungsverhältnissen und Zaunbewuchs nicht erreicht werden.
Verbinden von Seil- oder Bandenden
Seil- oder Bandenden dürfen nicht miteinander verknotet werden. Zaunleiter bestehen, je nach Ausführung, aus einem Geflecht oder aus Strängen durchgehend feiner Drähte. Das Verknoten beeinträchtigt das Material, die Drähte brechen, es kann zum Funkensprung kommen und entsprechend gestört ist dann der Stromfluss im Zaunleiter. Grundsätzlich sollte man zum Verbinden Klemmelemente benutzen, dadurch wird der Kontakt der Leitermaterialen am besten sichergestellt.
Bewuchs
Durch Bewuchs wird der Stromkreis geschlossen. Die Grashalme mit ihren Wurzeln leiten die Spannung vom Leitermaterial in die Erde ab und die Spannung am Zaun sinkt. Deshalb sollte Bewuchs unbedingt verhindert werden. Wieviel Bewuchs eine Zaunanlage verkraftet ist im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig, einerseits von der Leistung des Weidezaungerätes und andererseits von der Zaunlänge und vom Leitermaterial. Die Mindestspannung sollte aber grundsätzlich an jedem Punkt der Zaunanlage mindestens 2.500 Volt und bei dicht behaarten Tieren sogar 4.000 Volt betragen.
Erdung
Ein Elektrozaunsystem funktioniert nur zuverlässig, wenn die Erdung fachgerecht installiert wird. Die Bedeutung der Erdung für die Funktionalität wird häufig unterschätzt. Im Stromkreislauf dient das Erdreich als Rückleiter und kein noch so starkes Weidezaungerät und kein noch so perfekter Zaun kann für Sicherheit sorgen, wenn das Zaunsystem schlecht geerdet ist. Der Aufwand für das Erdungssystem ist letztlich davon abhängig, wie leitfähig der Boden ist. Bei trockenen, lehmigen, sandigen und steinigen Böden sind mehrere mit einem Erdkabel verbundene Erdungsstäbe notwendig.